Eins erst mal Vorweg: Ein NAS ist keine Backup-Lösung!
1. Ein NAS ist typischerweise immer im Betrieb und als Laufwerk am eigentlichen Rechner (oder mehreren) eingebunden. Damit ist das Risiko dass Daten gelöscht werden sehr hoch. Unabhängig davon, ob das Löschen durch einen selbst oder durch einen Virus oder ähnliches erfolgt.
2. NAS mit RAID. Klar ist das praktisch, dass sich durch RAID die Daten beim Ausfall einer Platte "schnell" wieder "reparieren". Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass RAID eigentlich nur eine erhöhte Ausfallsicherheit darstellt. Bei einem Defekt des RAID-Controllers steht man eventuell dumm da. Dann gilt es ein NAS zu finden mit dem gleichen RAID-Controller. Und das Risiko ist dennoch sehr groß, dass man sich die Daten zerstört, weil der RAID-Controller vielleicht der Meinung ist die Platten neu initialisieren zu müssen.
Von der Datensicherheit im Sinne von Backup ist ein NAS wie ein internes Laufwerk zu betrachten und muss in die grundlegenden Backup-Überlegungen genauso einbezogen werden. Das ein NAS andere Vorteile bieten kann, so man sie den braucht, steht hier nicht zu Diskussion. Es geht nur um den Backup-Gedanken.
Wie gestalte ich für mich mein Backup?
Es gilt grundlegende Überlegungen anzustellen und damit Entscheidungen zu treffen: Sind die Daten wieder beschaffbar? Wie wichtig sind für mich gewisse Daten? Sichere ich z.B. das System als solches um mir im Fall der Fälle Stunden- oder Tagelanges Aufsetzen und Einrichten des Systems zu ersparen?
Mir ist z.B. auch schon mal das Netzteil meines PCs abgeraucht und hat das Mainboard und eine Platte mit in den Abgrund gerissen.
In meinem Fall:
A) Die Windows-Installation
Ich persönlich habe keine Lust mein System komplett neu einzurichten, falls die Systemplatte (SSD) sterben sollte. Bis man sich alle Programme zusammengesucht hat bzw. die Seriennummern dazu usw. vergeht ja auch wieder einiges an Zeit.
Von daher habe ich das für mich so gelöst: Ich mache in größeren Abständen ein Vollbackup vom System und dazwischen differentielle Backups zu dem letzten Vollbackup. Von inkrementellen Backups halte ich nicht soviel, da man diese dann der Reihe nach wieder einspielen muß. Wenn nur eines in der Reihe defekt ist, steht man dumm da.
Diese Backups habe ich sowohl auf einer anderen internen Platte als auch auf externen Platten. Je nach Größe könnte man hier auch auf BluRay brennen oder mehrere DVDs da die Haltbarkeit nicht sehr lange sein muß.
Auf die interne Platte könnte man auch verzichten. Ich habe sie, weil eine Wiederherstellung (auch von einzelnen Dateien) von einer internen Platte erst einmal schneller und bequemer ist. Aus den gleichen Gründen wie beim NAS oben reicht eine interne Platte aber nicht aus. Deshalb auf jeden Fall auch auf externe Platte(n). Die Anzahl der externen Platten ist dem eigenen Sicherheitsbedürfnis bzw. Paranoia

angepasst.
B) Persönliche Dokumente wie Briefe usw.
Auch hier habe ich die Redundanzen auf zusätzlicher interner Platte und externen Platten. Demnächst wird auch noch Sicherung auf Webspace dazukommen. Dann allerdings nicht als fest eingebundenes virtuelles Laufwerk, weil das ja wieder die Nachteile eines internen Laufwerks hätte.
C) Meine Fotos (>500 GB an RAWs und bearbeiteten Fotos)
Wenn ich meine Speicherkarten aus der Kamera überspielt habe, schaffe ich Redundanz durch Backup auf externen Platten (Anzahl der Platten siehe A)).
Sicherungen führe ich immer dann aus, wenn ich viele neue Bilder aus der Kamera überspielt habe oder viele Bilder bearbeitet habe. Aufgrund der hohen Datenmenge scheidet für mich eine Sicherung auf Webspace aus. Eventuell könnte man das für die "wichtigsten" Bilder machen.
D) Musiksammlung
Ich habe aktuell ca. 75% meiner CDs als MP3 umgewandelt. Die Daten wären also grundsätzlich wieder aus den CDs herstellbar. Ist aber eine riesige Arbeit, gerade mit der ganzen Taggerei. Von daher werden die auch noch mal gesichert.
Bei mir haben sich mittlerweile so einige Terrabytes an Platten angesammelt. Um die Anzahl der Laufwerksgehäuse im Rahmen zu halten, habe ich mir ein externes Laufwerksgehäuse gekauft, das 4 S-ATA Platten aufnehmen kann. Man könnte da zwar auch RAID einrichten, ich betreibe die Platten aber als Einzelne. Man kann die Platten leicht entnehmen und sie funktionieren ohne Probleme in einem anderen Gehäuse oder am/im PC.